Wer mich kennt, weiß, das ich leidenschaftlich gerne Texte schreibe. Deshalb ist es auch kein Problem für mich, den Inhalt für meine Webinare zusammenzustellen. Was ich aber auf Teufel komm raus nicht ausstehen kann, ist das Ganze in Präsentationsform zu verpacken.😵
Für die fummelige Detailarbeit fehlt mir einfach die Geduld. Gefühlt die Hälfte meiner Lebenszeit verbringe ich damit, Dinge gerade zu rücken und Abstände korrigieren. Aber das gehört nun mal dazu.
Vor Kurzem hatte ich einen richtig guten Workflow und saß ganze acht Stunden an meiner Webinar-Präsentation. Ich war richtig stolz auf mich 🤩, dass ich so lange durchgehalten habe, obwohl ich die Arbeitsschritte nicht ausstehen kann.
Mit dem Endergebnis war ich dann auch sehr zufrieden. Ich ging glückselig ins Bett, voller Vorfreude auf den nächsten Tag, weil ich den "doofen" Part schon hinter mich gebracht hatte.
Am nächsten Tag wollte ich noch ein paar kleine Dinge verbessern, doch als ich den Laptop öffnete, kam das böse Erwachen: Meine Präsentation war weg. Komplett. Einfach alles. Ich saß da wie der Ochs 🐮vorm Berg und starrte auf die leere Datei. Normalerweise speichert das Programm, mit dem ich arbeite, jeden Zwischenschritt automatisch.
Doch diesmal hatte der Cloud-Service wohl einen Fehler im System. Und ich hatte nicht daran gedacht, eine Sicherungskopie zu machen. Weil ich die Erwartungshaltung hatte, dass mein Präsentationstool das wie immer von selbst tut.
Acht Stunden Arbeit umsonst. Aber nicht nur Arbeit. VERHASSTE Arbeit. Da saß ich nun und wusste nicht, ob ich den Laptop aus dem Fenster werfen oder meinen Kopf auf den Schreibtisch legen und heulen sollte.
Auf mich selbst, auf mein Tool, auf die ganze Welt. Dann wurde mir plötzlich die Ironie der ganzen Sache bewusst: Das Thema dieses Webinar war Emotionsmanagement 😂. Ich wollte andern Menschen erklären, wie sie mit ihren negativen Emotionen umgehen und ihnen dabei helfen, einen Weg heraus aus ihrer Gedankenspirale zu finden.
Wie lustig war das bitte, dass mich mein Webinar zum Thema Emotionsmanagement zum Verzweifeln brachte und so wütend machte?! Und allein die Tatsache, dass ich als "Expertin" für Emotionsmanagement nun wie ein begossener Pudel 🐩 dort saß und auf den leeren Bildschirm starrte, war schon ziemlich lustig🤣.
Nachdem ich fertig gelacht hatte, atmete ich erst einmal tief durch und überlegte mir, was ich einem Klienten jetzt sagen würde.
💡Wenn ein Ereignis passiert ist, dass dich runterzieht, dann ist dieses Ereignis eine Tatsache. Du kannst es nicht mehr ändern, egal, ob du nun wütend bist oder auch nichts. Deine Emotionen ändern rein gar nichts am Geschehen. Du kannst keinen Einfluss mehr darauf nehmen.
💡Du hast immer die Wahl, ob du dich über etwas aufregst. Dein Gehirn unterscheidet nicht zwischen negativen und positiven Emotionen. Es hat für beides den gleichen Energieaufwand. Und die Entscheidung liegt ganz bei dir, für welche Emotion du dich letztendlich entscheidest. Dein Körper verankert die negativen Emotionen. In meinem Fall könnte es sein, dass ich bei der nächsten Präsentation Selbstzweifel habe, ob ich das überhaupt gut kann. Warum sollte ich mich also durch negative Gedanken selbst einschränken?
💡Du kannst zwar das Ereignis nicht mehr ändern, aber du hast zu jeder Zeit deines Lebens die Kontrolle darüber, WIE du mit etwas umgehst. Du kannst dich immer fragen:
Was ist mein größter Lerneffekt?
Welches Wachstumspotenzial bietet die Situation für mich?
Was ist das Positive daran?
Ich verzeihe mir am besten gleich mal selbst!
Wenn andere einen Fehler machen, können wir verzeihen. Bei uns selbst sieht das Ganze jedoch anders aus. Wir tendieren dazu, sehr hart mit uns ins Gericht zu gehen. Wenn du aber die Größe besitzt, dir selbst sofort zu verzeihen, wo ist dann noch die Basis für Groll? Wenn du dir selbst verzeihen kannst sagt, das so viel mehr über dich aus als ein oller Fehler.
Deshalb: Bevor du sauer auf dich selbst bist, verzeih dir doch einfach gleich. Das spart jede Menge Energie und schlechte Laune.
Jedem von uns. Fehler machen ist menschlich. Und aus Fehlern kann man etwas wundervolles bauen. Wie diesen Blogpost zum Beispiel💚.
Deine Sonja
5.2.2023